Der Wettermann sagt für die nächsten beiden Tage über 34 Grad. Da ich mein Training nicht unterbrechen möchte, nutze ich den Tag vorwiegend am frühen morgen. Vorgenommen habe ich mir heute das bayerische Meer – die Chiemseeumrundung mit dem Fahrrad mit knapp 60 km. Dazu stehe ich heute schon um 5 Uhr morgens auf, damit ich mein Auto in Ruhe packen kann. Da es gestern Nacht noch in Strömen geregnet hat, liegt über den Boden ein Dunstnebel, dahinter kämpft sich gerade die aufgehende Sonne durch. Ich spüre, dass es ein toller Tag wird und freue mich schon arg auf meine Vorhaben.

Ins Auto werden mein Fahrrad, das SUP, die Badeklamotten und die Wanderausrüstung gepackt, da ich die nächsten beiden Tag im Chiemgau verbringen werde. Ab auf die Autobahn, die vermutlich aufgrund der Ferien sehr ruhig um München herum ist.

Kurz nach sieben bin ich an einem Strandparkplatz vor Prien am Chiemsee, baue mein Fahrrad wieder zusammen, packe die Fahrradtasche für die Tour und gehe noch einmal schnell ans Wasser. Eine frische Brise zieht vom Wasser ans Ufer! Es ist noch angenehm kühl, die Sonne spiegelt sich im glitzernden Wasser. Ich vermute die Camper stehen noch vom gestern an Ort und Stelle, den die Tische und Stühle sind neben den Campereingangstüren noch mit Weingläsern und einer leeren Flasche Wein bestückt. Es ist sicher ein schönes Plätzchen um den Feierabend ein zu läuten und den Sonnenuntergang zu genießen.

Glück ist die Energie des Lichts.

Beat Jan
Ich sehe mich heute Nachmittag nach der Radltour schon am Strand mit meinem Stand-Up-Paddel in den Wellen!

Jetzt aber fahre ich erst mal los und drehe ganz bewusst gegen den Uhrzeigersinn meine Runde, am Berg entlang. Zum einen weil ich mir den Blick auf die Berge und den See für später aufheben möchte und zum anderen weil das Teilstück etwas weniger unter dem geschützten Blätterdach der Bäume entlang geht. Diese Strecke möchte ich bei noch angenehmen Temperaturen fahren.

Chiemseepark Felden, bei Bernau am Chiemsee. Wenn es nicht so früh wäre, würde hier der Bär steppen – man könnte Leute über Leute sehen! So ist es friedlich ruhig – ich genieße es, die leere Straße und die Uferpromenade für mich zu haben.
Im Strandbad, das übrigens für jeden kostenlos zugänglich ist, sind neben zwei Beachvolleyball- und einem Beachsoccerfeld, auch Tischtennisplatten und eine Bocciabahn. Für die Zwerge sind zwei Spielplätzen eingerichtet, an denen sie toben können. Wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, kann sich bei einem der Bootsverleihe ein Boot mieten und mit diesem auf den See schippern oder sich in einem der verschiedenen Gastronomiebetriebe verwöhnen lassen.

Vorbei gehts über eine Inntalradbrücke. Der Blick auf die Autobahnbrücke verrät, dass sehr wenig Verkehr auf beiden Seiten herrscht. 😁 Dahinter sieht man die beeindruckende Bergfront.

Die Schützinger Bucht – ich habe die gemütliche Seite am Chiemsee erreicht. Damit bin ich über die Hälfte der Strecke gefahren. Das Geschäftsmodell des Bauernhofes bildet alles an, was man sich vom Chiemsee erwarten würde. Egal ob Unterkünfte auf dem Bauernhof, Kinderspielplätze, bis hin zum Bootsverleih und sogar ein Yachthafen wird in absolut ruhiger Lage angeboten!

Und wieder mal hab ich ein ruhiges Plätzchen für mich alleine gefunden, an dem ich auch schwimmen gehen möchte. Ich würde mich gerne in die kühlenden Fluten stürzen – soweit ich auch gehe – ich komme nicht tiefer wie bis zu den Knien ins Wasser. Sicher bin ich bereits 200 Meter durch das Wasser gewatschelt. Es ist kein Ende des seichten Wassers in Sicht! Also setze ich mich in das Wasser, um etwas ab zu kühlen, wohl wissend, dass ich an dieser Ecke des Sees wohl keine Schwimmrunde drehen werde. Inzwischen ist es ganz schön warm geworden, ich setze mich auf die Bank im Schatten, bestaune mit Dankbarkeit die Bergfront vor mir und beiße immer wieder von meinem Apfel ab!

Die meiste Zeit fahre ich nun in einem dicht bewaldeten Fahrradweg entlang. Während der Fahrt sehe ich immer durch die Bäume kleine und größere Lücken, die den Blick auf das Wasser und die Berge freigeben. Einer der zahlreichen Campingplätze, die „Kupferschmiede“ am Chiemsee befindet sich hinter mir.

Im Landschaftsschutzgebiet bei Seeon-Seebruck entspringt die Alz aus dem Chiemsee. Sie verlässt den Chiemsee am nördlichsten Punkt bei Seebruck und mündet nach 63 km bei der Alzspitze, etwa 2,5 km nordwestlich von Marktl, in den Inn. Hier werden Schlauchbootfahrten angeboten, die ich mir gedanklich schon mal vorgemerkt habe. 🥰

Es ist kurz nach 11 Uhr und mein Magen meldet sich, die Kräfte schwinden – Es ist Zeit für einen Platz an der Sonne im Biergarten „Seehaus“ in Gollhausen. Es ist noch nicht viel los und ich bekomme einen guten Platz mit Seeblick und Karibikfeeling. Ich bestelle einen großen Salat mit einem Kräuter-Baguette und einer großen Rhabarbersaftschorle. Es ist mein Durstlöschergetränk.

Nach einer kurzen Pause fahre ich weiter in Richtung Gstadt. In dieser Parkanlage ist der Phlox im Moment eine Augenweide. Man beachte den See und die Berge im Hintergrund. Das ist in meinen Augen die heile Welt der „Heidi“. 😍

Wenn ich mich nicht täusche, sieht man im Wasser die Insel „Frauenchiemsee“ Die Fraueninsel ist nach der Herreninsel die zweitgrößte der drei Inseln im Chiemsee. Auf der 15,5 ha großen und autofreien Fraueninsel wohnen in etwa 50 Häusern beständig um die 300 Einwohner (Zum Vergleich: auf der 238 ha umfassenden Herreninsel wohnen dagegen ganzjährig nur wenige Personen).

Eine weitere Bademöglichkeit mit Parkplatz befindet sich in einer Bucht in der Nähe vom Segelclub Breitenbrunn. Diese Strände und Badeplätze füllen sich langsam. Die Boote sind bereits alle draußen auf See.

Beim Vorbeifahren habe ich noch einen kleinen öffentlichen Steeg gefunden, der mit einer Leiter zum Baden einlädt. ein älterer Herr hat sich hier niedergelassen und lässt sich von der Sonne die Füße trocknen! Er bietet ein optimales Model für mein Foto.
Nun bin fast einmal rund um den See herum. In Prien am Chiemsee ist mit seinem Kurhaus die belebteste und größte Stadt. Da es jetzt um die Mittagszeit sehr voll ist, lasse ich Diese schnell hinter mir und fahre auf dem direkten Weg zu meinem Auto. Ich freue mich schon auf das Wasser und packe das Fahrrad ins Auto und hole das SUP aus dem Auto heraus.

Neben mir parkt ein junges Pärchen aus der Nähe Augsburgs, die ebenfalls Ihr SUP gerade vorbereiten. Sie haben einen Kompressor fürs Auto, den sie einfach nur anstecken und das SUP aufblasen. Scheinbar hab ich etwas neidisch mit meiner Luftpumpe in der Hand rüber gesehen. 😏Voll Mitleid bei 34 Grad im Schatten, haben sie mir prompt angeboten, auch mein SUP mit Ihrer Pumpe auf zu pumpen!! 😊
Im Nu war auch mein SUP voll – ich habe mich tausend mal bedankt und noch ein Foto von der Pumpe gemacht, den so eine Pumpe wird meine nächste Anschaffung werden!! 😅

Das Wasser ist angenehm frisch und das Panorama, mit den Bergen im Hintergrund, ist einzigartig! Ich bin wirklich Dankbar für diesen Tag und ruhe mich jetzt ein wenig im Liegen in der Sonne aus.

Der Vollständigkeit halber hänge ich noch meine Tourdaten als Foto an! https://www.komoot.de/tour/t227404644?ref=atd

Heute Abend darf ich noch eine Nacht im Chiemgau bleiben. Genau genommen übernachte ich im Gästehaus Rössler in Brannenburg. Der Anblick, als ich ins Hotel komme kann sich sehen lassen – er passt perfekt zur Schokoladenseite des Tages – Umwerfend 😋 Selbstgemachte Schoki und viele, viele kreativ gezauberte Kuchen und Torten!

Morgen gehts an dieser Stelle hier weiter…..den ich habe noch Wanderschuhe, die nicht ohne Grund im Auto sind, mit dabei!! Wenn man schon so Nahe an den Bergen ist, muss man die Berge doch nutzen …..freu mich schon auf Margit – meine Liebingsalmerin auf´m Samerberg!….

28,07.2020
GUUUUTEN Morgen, liebe Sonne!!
Ich habe gut und tief geschlafen und bin noch vor Sonnenaufgang aufgestanden. Im Hotel packe ich alles zusammen und machen mich auf den Weg zum Samerberg zum Parkplatz „Spatenau“. Angekommen am Parkplatz, schlägt die Kirchenuhr 6 Uhr – es geht ein böig, schwüler Wind bei 24 Grad. Die Türe des Autos ist noch nicht ganz geöffnet und schon spüre ich die warme, feuchte Luft auf meiner Haut. Ich besuche meine Freundin Margit, die in den Sommermonaten als Almerin für die Tiere und zur Weidepflege auf den Berg geht. Mit dabei sind ihre vier Hühner.
Der Aufstieg wird sicherlich bei diesem Wetter anstrengend, aber ich freue mich schon auf ein leckeres Frühstück bei meiner Freundin.

Die Sonne scheint bereits in den frühen Morgenstunden schon mit aller Kraft am Horizont

Der Panoramablick erfreut mich und ich koste diesen Augenblick in Ruhe und Stille für mich aus.

Die ersten Höhenmeter sind bewältigt – die Sonne beleuchtet den Berg und in mir kehrt eine innere Ruhe ein.

Wenn Berge da sind, weiß ich,
dass ich hinaufgehen kann,
um mir von Oben eine neue
Perspektive vom Leben zu holen.

Hubert von Goissern

Schnell sind viele Höhenmeter überwunden, allerdings gehe ich auch schon eine gute Stunde anfänglich an Forststraßen, steinigen Wegen und Stufen hinauf. Es ist unglaublich schwül. Je höher ich von den Höhenmetern komme, desto stärker merke ich einen Windzug, der um die Berge fährt. Margit meinte, sie hätte für mich den Ventilator angemacht. 😉 Wie lieb von Ihr! 🤩

Die Kühe an einer Seitenalm zeigen mir, dass es nicht mehr weit ist. Friedlich liegen sie auf der Weide, fressen und kauen wieder.

Der Weg zeigt mir mehrere schöne Aussichtsplattformen, wo man in Richtung Tal blicken kann. Der Blick auf dem Bild geht zum Simssee in Oberbayern. Er ist der letzte Überrest des Rosenheimer Sees, der sich am Ende der Würm-Eiszeit bis ins jetzige Gebiet des Simssees erstreckte. Er liegt 7 km östlich der Stadt Rosenheim und ist mit einer Oberfläche von 6,49 km² der größte See im Landkreis Rosenheim. Die maximale Tiefe beträgt 22,5 m. Sein Abfluss speist die Sims.

Nach weiteren 15 Minuten Fußmarsch erreiche ich die Hütte. Sie ist seit Generationen in privater Hand und wird nicht bewirtschaftet. Die unglaublich schöne Alleinlage des Hauses am Berg, mit Blick in zwei Richtungen, fasziniert mich immer wieder. Es ist ein offenes, lichtdurchflutetes, weites Tal mit Fernsicht. Man kann Sonnenaufgang- und Sonnenuntergang beobachten. Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich so alleine auf dem Berg sein darf.

Margit erwartet mich bereits mit diesem herrlich gedeckten Tisch, den Blümchen – mit selbstgemachten Brot/Semmeln, eine Auswahl an Marmeladensorten, einen Graupensalat, klein geschnittene Früchte und „Vögerl“ – ein Hefegebäck, Eier von glücklichen Hühnern warten bereits auf den Verzehr. Der Kaffee und ein selbst gepflückter und gebrühter Pfefferminztee mit Zitrone ziehen mir beim Betreten der „Kuchel“ in die Nase.
Wir lassen es uns schmecken und verbringen unsere Zeit mit einem ausgiebigen Gespräch über manche tiefsinnigen, aber auch sehr oberflächlich, lustigen Gesprächen. So vergeht Stunde für Stunde. Um die Mittagszeit schauen wir auch nach den Tieren auf den Almen, wir zählen sie ab, ob noch alle da sind und jedes Mal ist ausgiebiges Striegeln mit den Tieren angesagt. Die Bremsen sind sehr wild und umschwirren die Tiere – Margit streicht sie mit einer selbstgemachten Tinktur ein, damit sich die Bremsen nicht so festsaugen. Es ist so schön zu beobachten, welches Urvertrauen die Kühe, die sogar auf ihren Namen hören, inzwischen Margit gegenüber bringen.

Später gehen wir zu den Hühner von Margit, die dann ein wenig Haushaltsabfall bekommen. Sie können sich ganztägig auf der gesamten Weidefläche bewegen – ich glaube ich habe noch nie so glückliche und freie Hühner gesehen 😃 Eine von den braunen Hühner ist sehr Neugierig und besucht uns immer wieder mal, in der Hoffnung, dass noch mehr Fressbares vom Tisch runter purzelt.
Leider ist auch ein krankes Huhn dabei. Heute Mittag ist ein Termin beim Tierarzt im Tal vereinbart, den wir gemeinsam wahr nehmen. Wie sich im Nachgang herausstellen wird, kann es ein Befall von Kokzidien sein. Diese können durch Würmer oder Schnecken übertragen werden. Dagegen bekommt Margit für das Tier ein Präparat, dass sie 5 Tage lang eingeben soll. Wir drücken einfach mal ganz dolle die Daumen, daß die junge Dame schnell wieder gesund wird! 💕👍🐓

Auch die schönste Zeit geht mal zu Ende. Zwei erlebnisreiche und wundervolle Tage gehen vorüber – dankbar und glücklich fahre ich nach Hause! Hinter unserem Haus kündigt sich auch schon ein Sommergewitter an. Ich hoffe das sorgt für eine kühlere Nacht.

Es ist so einfach…

Ich bin

Ich muss nicht irgendwo dazu gehören. Alles das zu mir passt, was gut für mich ist, kommt zur richtigen Zeit!

Es ist so einfach…

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