Tag 1 – Von München nach Donauwörth
Tag 2 – Von Donauwörth nach Rothenburg ob der Tauber
Tag 3 – Von Rothenburg ob der Tauber nach Würzburg
Tag 4 – Von Würzburg nach Fulda
Tag 5 – Von Fulda nach Hann. Münden
Tag 6 – Von Hann. Münden nach Einbeck
Tag 7 – Von Einbeck nach Neustadt Rübenberg
Tag 8 – Von Neustadt Rübenberg nach Rotenburg Wümme
Tag 9 – Von Rotenbrug Wümme nach Hamburg
Mit dem Fahrrad 10 Tage quer durch Deutschland für einen guten Zweck. Die Radltour steht unter dem Motto: 1.000 km radeln für 1.000 Tiere und dabei 1.000 Euro sammeln. Ich hoffe mein ehrgeiziges Ziel und mein innigster Wunsch für die Tiere der Tieroase Stefanshof e.V. Spenden zu sammeln.
… hier gibts ab dem 13.08.2020 die neusten Bilder und Geschichten von meiner Reise quer durch Deutschland..
30.06.2020 Die Vorfreude steigt ins unermessliche. Endlich ist die vollständige Route geplant. Jetzt muss ich noch vorsorglich in eine Regenausrüstung investieren!
13.08.2020 – Erste Etappe
Nachdem ich gestern fast noch ein wenig unter Stress, mit der Packerei meiner sieben Sachen geraten war, ging heute die langersehnte Tour endlich los.
Im Hintergrund seht Ihr das voll-bepackte Fahrrad – ich konnte mich nicht entscheiden, was ich wirklich an Kleidung benötige. Schließlich kann es richtig heiß werden, aber auch stürmen und regnen. Sicherheitshalber habe ich für alle Situationen was dabei und vermutlich ist es viel zu viel. Wenn man es positiv sehen möchte: „Ich bin für jedem Fall gerüstet!“ 😉 Und ja, das technische Equipment nimmt sicher die andere Hälfte des Gewichts ein. Also eigentlich kann nichts mehr schief gehen. 😂
Um 7 Uhr morgens bin ich noch bei sommerlicher, kühler Luft ärmellos los gefahren. Ich bin etwas überrascht, als mir Menschen mit Jacke und langer Hose auf dem Fahrrad entgegen kamen. Vermutlich haben die einen anderen Wetterbericht als ich angesehen. 🙄 Aber gut, das ist nur eine Randbemerkung, weil es eben für mich so auffällig war.

Die Wege sind fast ausschließlich Radl-, Forst-, und Feldwege, die breit und gut befahrbar sind.
Dieser Fluss unten auf dem Bild ist noch ein Ausläufer des Würmkanals, der eigentlich durch ganz München läuft. Ein kleines Stück begleitet mich der Fluss entlang meines Wegs.

Zum Teil fühle ich mich gerade am Morgen, während meiner Fahrt, in meine Kindheit zurückversetzt. Der Duft des Staubs des gedroschenen Getreides, die frisch gepflügte, feuchte Erde und die frisch gemähte Wiese riecht man schon von Weitem! Da ich an sehr vielen Bauernhöfen vorbei komme, muss ich an die frühen Morgenstunden in meiner Kindheit denken, in dem meine Mutter nach der Stallarbeit noch das Melkgeschirr gewaschen hat und in der Milchkammer fröhlich laut, das Ave Maria trällert, währenddessen mein Papa die Strohpresse schmierte, um nach dem Frühstück aufs Feld zu fahren und die Strohernte ein zu holen. Es fühlte sich als Kind so umtriebig, gar emsig an, obwohl es in den seltensten Fällen hektisch auf mich wirkte. Was es aber sicher war. Ich war immer sehr stolz, wenn ich dem Familienclan helfen durfte.
Genau das Gefühl vermittelten heute die eifrig, vorbeifahrenden Traktorfahrer, mit den Familienmitgliedern in den Kabinen.

Ein erster Getränkehalt bei Bergkirchen – es ist schwül warm geworden. Die 20 Kilo Gepäck sind spürbar, wenn ich über die Hügel fahre. Ich habe auch noch nicht gefrühstückt, aber der nächste Ort mit Bäckerei ist fest eingeplant. Ich merke, wie meine Energie schwindet. Jetzt stärke ich mich erst mal nur mit einem Wasser!

Dann geht es weiter von München nach Wenigmünchen – diesen Ort finde ich ganz interessant, weil er tatsächlich nur aus ein paar Häusern und einem großen Sägewerk besteht! 😁

Endlich habe ich die ganzen Hügel hinter mir gelassen und bin in Kissing im Lechtal angekommen. Ich bin froh, die Strecke mit den Hügeln hinter mir gelassen zu haben, um jetzt am geraden Fluss entlang zu fahren.

Hier tanke ich Energiereserven nach, mache eine kleine Mittagspause und gehe anschließend noch kurz für eine Abkühlung ins Wasser! Ich freue mich, nach den ganzen bewältigten Hügeln, schon auf eine riesen Pasta-Portion und eine kühle Rhabarbersaftschorle. 😊 Die Bedienung war sichtlich irritiert, als ich gleich die zweite Saftschorle bestellt habe, als er die Erste auf den Tisch gestellt hat.

An einem nahe gelegenen See kühle ich mich noch etwas ab. Die ersten großen Regenwolken kann man in der Ferne schon sehen. Ein warmer Wind kündigt sich an.

Ich fahre vorbei am Stauwehr des Lechs kurz vor Augsburg. Unten am Kiesstrand liegen einzelne Badegäste beim Sonnen. Allerdings nimmt der Wind fahrt auf, daher packen bereits die ersten Leute wieder zusammen. Ich fahre weiter durch Augsburg durch. Es ist eine sehr liebenswerte, schöne Stadt, da ich sie schon kenne, habe ich entschlossen, nicht durch die Stadt zu fahren, sondern am linken Ufer des Lechs zu bleiben und vorbei zu radeln. Der Seiten- und Gegenwind wird immer stärker. Man sieht am Horizont dicke Regenwolken, die sich mehr und mehr auftürmen.
Erste leichte Tropfen prasseln während der Fahrt auf mich ein. Eigentlich tut es ganz gut. Ab Meitingen öffnet der Himmel seine Pforten. In einem Bushäuschen suche ich Schutz vor dem Regenschauer. Da der Regen nicht aufhört, beschließe ich kurzerhand an den Nahe gelegenen Bahnhof zu radeln und mit dem Zug die letzten 20 km nach Donauwörth zu fahren.

In Donauwörth – klatschnass – angekommen, waren nur noch die Straßen nass – die Luft ist klar und gut. Ich fahre vom Bahnhof weitere 5 Minuten zu meiner Unterkunft, die in der Altstadt liegt. Im Hotel angekommen genieße die warme Dusche und mach mich dann fertig um die Stadt zu erkunden!!

Abends zieht der Himmel wieder auf, die Sonne kommt heraus, aber es wird lange nicht mehr so warm, wie in den letzten Tagen am Abend, worüber ich sehr glücklich bin! Auf dem Bild sieht man den Ausläufer der Wörnitz, der in Donauwörth in die Donau fließt. An diesem Fluss fahre ich morgen in Richtung Rothenburg ob der Tauber!

Der Stadtplatz ist komplett autofrei! Ich liebe diese Stadt!! ❤💕👍

In einer Eisdiele ist mir einen Abi-Absolventen aufgefallen, der sein Rad sicher 3fach so voll gepackt hat, war wie meines es ist. Der junge Kerl kommt aus Mittelhessen und möchte mit seinem Fahrrad zum Gardasee! Er hat sich zwei Monate für die Tour Zeit genommen. Einfach toll, wenn man die Tücken und die Begrenzung der Urlaubstage des Arbeitslebens noch nicht hat – hoch leben die Semesterferien!!! 😄

Am Kloster entdecke ich noch einen Storch – er hat nach etwas gesucht, weil er immer wieder gerufen hat und auf und ab ging. Ich vermute, dass der Jungvogel ausgeflogen ist und der irgendwo steckte. Ich wollte ihn nicht weiter stören, und habe mich zurück gezogen. So ein Storch ist echt ein riesen Viech! 😊 Ein echtes Highlight des heutigen Tages.

Auf dem Kamin des Klosters habe ich das verlassene Nest entdeckt!

Viele historische Fachwerkbauten säumen die Stadt!

Hier noch ein paar Einrücke der Stadt!
Ich hatte heute ohnehin noch ein großes Glück! Als ich in der Fußgängerzone marschierte, ist ein ca. 12 Jahre alter Junge mit seinem Fahrrad von Hinten mit Karacho in mich rein gefahren. Offensichtlich hat er nicht aufgepasst, oder seine Augen wo anders gehabt und mich einfach nicht gesehen. Er war zu tiefst überrascht, als er am Boden hinter mir lag und ich noch stand! 😂 Als ich ihn gefragt habe ob alles OK ist, ist er aufgesprungen, hat sich geschüttelt und hat sich wortlos wieder aufs Rad gesetzt. Seine Eltern haben sich bei mir, für Ihn, entschuldigt! Er hat irgendwie kein Wort mehr herausgebracht, so geschockt war er. Ihm und mir ist nix passiert, außer dass vielleicht ein paar blaue Flecken mehr an den Füßen auftauchen werden. 😊
14.08.2020 – Zweite Etappe
Ein kleine Vorausblick – das Ziel wird Rothenburg ob der Tauber sein, da ich dort die nächste Unterkunft habe.
Die Nacht war gut, die Oberschenkelmuskeln brennen leicht, aber sonst bin ich sehr gut und früh in den Tag gestartet. Ab 7 Uhr gibts Frühstück im Hotel Ried, das ich übrigens wärmstens empfehlen kann. Über Kleinigkeiten wie Insektenschutznetze freue mich persönlich unglaublich. Man kann das Fenster zum Lüften öffnen, gleichzeitg das Licht anschalten, ohne dass die lästigen Brummer im Zimmer sind. Nichts!! Selbstverständliches, was mich aber die Nacht über sehr gut schlafen lies. Ich hatte heute einen super Start in den Tag. Zum Frühstück gabs typisch italienisches Buffet. Einen leckeren Kaffee, Antipasti und sogar Tiramisu, Schokomouse und Pana Cotta sind in der Auslage, gleich neben dem Naturjoghurt. 😁
War klar, das es Pana Cotta zur Stärkung für den Tag geben wird und das Müsli mit Früchten für das gute Gewissen. 😍🤗
Die Italiener haben eben Ahnung was Frau am Morgen braucht!! 😂😂🥰
Sehr empfehlenswert….Die Fahrt kann also los gehen…
Nachdem ich die erste Stunden auf schönen Wegen, vorbei an dem Fluss gefahren bin….

…tolle Blumenfelder, mit außergewöhnlichen Farbmischungen gesehen hab…

…genieße ich den frischen Morgen, nachdem der gestrige Regen ☔ endlich Abkühlung brachte.
Auf mich wartet nach einer Stunde Fahrt eine echt fiese Überaschung…
..dazu muss ich etwas ausholen.
Ich habe der Frauenstimme aus meinem Handy mein vollstes Vertrauen geschenkt, nachdem der erste Tag so zuverlässig mit der Routenführung geklappt hat. Aber jedes technische Hilfmittel hat so seine Tücken. 😁
Die freundliche Damenstimme hat mich ab Donauwörth, die Strecke, die ich gestern mit dem Zug gefahren bin, wieder zurück geleitet. 😂😂 Ich hab mich zwar kurz bei losfahren gewundert, wieso ich die Donau noch einmal Kreuze, wo ich doch die Wörnitz entlang fahren sollte, habe aber nichts mehr hinterfragt. Wird schon passen….. 😍
Ich habe den Irrtum leider erst bemerkt, als ich in dem Dorf war, in dem ich gestern in den Zug gestiegen war. 😉 Die Gänse in einem Garten waren mir dort aufgefallen (ich bin ein sehr visueller Mensch und kann mir Tiere gut merken😜) , die ich gestern schon einmal sah. Gut das ich sie gesehen habe, sonst hätte ich mich vermutlich in Augsburg gewundert, wieso ich jetzt in Augsburg bin. 😂🤣😂😎 Für meinen excellenten Orientierungssinn bin ich ohnehin in meinem Freundeskreis bekannt. 🤓 Kurz geärgert…🙈..Dann umgekehrt… 🙃
… Und die Strecke noch einmal pflichtbewusst zurückgefahren, bis ich ein zweites Mal an diesem Tag in Donauwörth angekommen war. 😇
Hier führt der eigentliche Weg ab Donauwörth an der Wörnitz entlang. Mit etwas Zeitverlust fahre ich wieder gut gelaunt in Richtung Rothenburg ob der Tauber. Die erste Station sollte Harburg sein.
Die Burg kann man schon von weitem auf dem Berg thronen sehen.

Harburg ist eine kleine, nette Stadt mit vielen Fachwerkbauten. Gefühlt habe ich die Stadt, trotz meines kleinen Umwegs schnell erreicht. Die Sonne vertreibt die Wolken, es wird langsam sehr schwül warm. Ich mache keine Pause und fahre weiter in Richtung Öttingen an der Wörnitz entlang.
In Öttingen angekommen, ist bei mir irgendwie die Power raus. Ich beschließe mindestens etwas kühles zu trinken, vielleicht auch etwas zu essen.

Auch diese Stadt hat einen historischen Hintergrund, wie fast alle großen Städte, entlang der romantischen Straße. Offensichtlich hat sich hier auch ein Holzkünstler niedergelassen. Er arbeitet aus Holzstämmen Gartenfiguren und sicher auch andere schöne Dinge heraus.
Der Marktplatz ist nicht zu voll. Ich setze mich in eine Eisdiele und trinke eine große Saftschorle und bestelle mir einen Eiskaffee – genau das Richtige, um schnell wieder Kraft in den Beinen zu bekommen.
Im Hinterrund hört man ein Donnergrollen und erste Tropfen fallen vom Himmel. Dieses Gewitter scheint genau in dem Flusstal zu laufen, in dem ich fahren wollte. Ich packe trotzdem zusammen, da ich noch ein sehr sportliches Ziel vor mir habe. Aufgrund der schwarzen Wolkendecke über dem Fußtal beschließe ich sehr wagemutig eine andere Streckenführung nach Dinkelsbühl zu riskieren. Erst später werde ich bemerken, wie bergig und anstrengend diese Strecke ist. Dazu kommt ein wirklich warmes, schwüles Sommerwetter und zusätzliche 20 kg Gepäck, die mich an jeder Steigung herausfordern. Es sind von Öttingen aus noch ca. 80 km nach Rothenburg ob der Tauber und es ist bereits Nachmittag. Ich weiß, das es knapp werden wird, noch vor Einbruch der Dunkelheit in Rothenburg an zu kommen.
Also geht es weiter in Richtung Dinkelsbühl. Jede Steigung die ich bewältige schwächt mich und die Oberschenkelmuskel brennen bereits. Die Freude ist riesig, als ich das Stadttor endlich gegen 17 Uhr erreicht habe. Es ist eine bezaubernde Stadt, die ich sicher noch einmal besuchen möchte, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Ich war viel zu dehydriert und zu hungrig, um mir die Stadt näher an zu sehen. Das die Stadt eine autofreie, gut belebte Fußgängerzone hat, ist in jedem Fall schon mal ein Plus.

Zur Stärkung gibt es erst mal viel zu trinken, ein leckeres Essen und eine Stunde Pause, um mich zu regenerieren. Schließlich habe ich noch weitere 40 km vor mir, deswegen fahre ich etwas gestärkt, trotzdem schon sehr müde wieder los. Mir wäre jetzt ein Zug, der mich von A nach B bringt, viel, viel lieber. Aber gut, den gibt es leider nicht. Also fahre ich weiter
Ab jetzt trete ich nur noch gegen die Zeit an. Die Dunkelheit würde meine Fahrt beenden, bevor ich am Hotel in Rothenburg ankomme. Jetzt geht mir auch noch das Wasser aus. Ich frage eine Familie, die es sich zum Abendbrot auf der Terrasse gemütlich gemacht hat, ob sie mir nicht die Wasserflaschen auffüllen würden. Der nette Bewohner frägt mich, wohin ich noch möchte und wirft mir dann nur zu, dass es noch weit sei, aber es zumindest stetig bergab gehen würde. Ein Lichtblick – denn die Uhr schlägt bereits 20 Uhr! Ich sammle noch einmal alle Kräfte und trete in meine Pedale! Am Horizont geht es zumindest schon talwärts. Kurz bevor es wirklich dunkel ist, sehe ich Rothenburg. Es steht am Berg – daher gilt es noch einmal alle Kräfte zu bündeln und hoch zu strampeln, obwohl ich körperlich schon lange nicht mehr die Kraft habe.
Schiebend, völlig dehydriert komme ich am Ziel an, ziehe meine Fahrradtaschen vom Rad und nutze den Schlüsselautomaten des Hotels, um an meinen Zimmerschlüssel zu kommen. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich diese Strecke geschafft habe. 152 km stehen auf meinem Tacho und ich will nur noch trinken und schlafen.

Zusammengefasst, war es eine vielfältige Fahrradstrecke, mit tollen Städten und Dörfern entlang der Wörnitz. Die hügelige Landschaft hat einen wirklich besonderen Reiz! Mein Körper bräuchte nun 2 Tage Urlaub. 😁 Aber ich bin stolz wie Bolle, dass ich es bis zur Unterkunft geschafft habe. 🙏💪
15.08.2020 – Dritte Etappe
Von Rothenburg ob der Tauber nach Würzburg
Tief und fest habe ich geschlafen. Trotzdem sitzt mir der gestrige Tag förmlich ich den Beinen, wenngleich ich sehr erstaunt bin, wie schlell sich so ein Körper regenerieren kann. Quasi im Schlaf und über Nacht tanke ich wieder neue Kräfte für den nächsten Tag.
Das Frühstück kann ich kaum erwarten – ich habe einen Bären-Hunger! Ich freue mich auf Käse, Ei, Brötchen und viel Kaffee! LECKER!! Nach dem Frühstück gehe ich ein paar Schritte in dieser zauberhaft, schönen Stadt spatzieren. Da wir heute einen Feiertag haben, wirkt die Stadt, so früh am Morgen, noch wie ausgestorben. Es ist ein ungewöhnliches Bild für diese meist sehr belebte, touristische Stadt. Aber so kann ich wenigstens mal Bilder machen, ohne die vielen Touristen! 😊 Inzwischen war ich bestimmt schon das vierte Mal in Rothenburg, aber man kann sich von dieser hinreisenden Stadt nicht satt sehen.
Zurück im Hotel, packe ich zusammen, sattel mein Fahrrad und fahre abwärts in das Taubertal.

Diese Strecke sind wir als Familie bereits vor Jahren mit meinen Neffen und Nichten gefahren. Sogar jetzt im Erwachsenenalter und Jahre später schwärmen noch immer alle von diesen Abenteuern und der gemeinsam, verlebten Zeit. Es ist wie eine Erinnerungsreise, auf die ich mich heute begeben werde. Die Mühle auf meinem Weg kommt mir gleich sehr bekannt vor! 😍

Der Taubertal-Radweg geht über 100 km von Rothenburg nach Wertheim am Main. Die Landschaft ist hügelig und der Radweg geht meist am linken Ufer, weit weg von der Straße entlang. Der Radweg wird als lieblich beschrieben. Die Landschaft hat eine magische Anziehungskraft. Wellenförmig verläuft das Tal am Horizont. Trotz alledem habe ich den Radweg, als nicht so bergig in Erinnerung. Ob es daran liegt, dass ich jetzt sicher 15 Jahre älter bin, oder die vorbeiflitzenden Rentner mit Ihren E-Bikes sich an dem Anstiegen der Hügel spielen?😂😂😂
In Bieberehren fahre ich weg vom Taubertal-Radweg auf den Gaubahn- Radweg. Das ist die kürzeste Verbindung in Richtung Main Radweg. Es ist für mich, der bisher schönste Radweg, den ich auf dieser Tour bisher fahren durfte. Über die geteerte ehemalige Gaubahntrasse mit maximal 5 % Steigung geht es auf eine abwechslungsreiche Tour. Ich fahre zwar dort immer Bergauf, aber durch die humane Steigung merkt man es kaum in den Beinen. Die Strecke ist durchwegs geteert und super gut beschildert.
Allerdings ist es schon wieder schwül warm und auch heute verfolgen mich Regen und Gewitterwolken, die mich schlussendlich auch einholen. Unter einer Brücke warte ich ca. eine halbe Stunde den Regenschauer ab, bevor ich weiter nach Ochsenfurt fahre. Die Pause ist ja auch mal ganz fein. 😉

Ochsenfurt ist bereits in Sichtweite und somit habe ich den Mainradweg, der mich nach Würzburg führen wird, erreicht.
Das historische Stadtbild mit der mittelalterlichen Befestigungsanlage, das gotische Rathaus mit kunstvoller Figurenuhr im Lanzentürmchen, die malerischen Fachwerkhäuser sind ebenso sehenswert wie das Trachtenmuseum im Greisinghaus, das Heimatmuseum im Schlösschen, die historische Kartause in der Klosteranlage Tückelhausen und das Triasmuseum in Kleinochsenfurt.

Weiter am Main entlang geht es nach Würzburg. Die Stadt und die Eindrücke sind der krönende Abschluss des heutigen Tages. Schon krass, wie schnell man die Schinderei auf dem Fahrrad vergessen kann und die ganzen positiven Eindrücke bleiben.
Nach einer ausgiebigen Dusche im Hotel, mache ich mich auf den Weg zum Sightseeing und bin überwältigt von der absolut imponierenden Silhouette und der Belebtheit der Stadt. Viele Cafes und Restaurants mit außen liegenden Sitzmöglichkeiten geben der Fußgängerzone einen besonderen Charme.
Zwar habe ich heute schon einiges an Höhenmetern mit dem Fahrrad gemacht – aber die Stadt von oben zu sehen, geht am besten von der Festung Marienberg. Der Blick über das Tal loht den Aufstieg!

Auf der alte Mainbrücke sammeln sich viele Leute, die überall an Stehtischen mit einem Schoppen Wein stehen. Ich habe mir erklären lassen, dass es hier zum guten Ton und zu Sightseeing-Programm gehört, einen oder zwei Schoppen mit zu trinken. Es gibt mehrere Weinstube am Ende und am Anfang der Brücke, die die Bewirtschaftung an den Stehtischen übernehmen. Trotz des regen Betriebs werden die Abstandsregeln gut eingehalten.
Sowas könnte man in Regensburg auf der Steinernen Brücke oder in München auf der alten Reichenbachbrücke auch mal einführen. Es ist mega gemütlich! 😍

Würzburg ist eine wundervolle Stadt mit Charme und einem bunt gemischten Publikum! Die laue Sommernacht macht es zu einem unvergessenen Erlebnis.😍

16.08.2020 – Vierte Etappe
Heute Morgen habe ich sehr spontan entschieden, die 400 Höhenmeter in Richtung Fulda mit dem Zug zu fahren! Meine Beine verlangen nach einer Pause, genauso meine Handgelenke. Die Berge überlasse ich den Profis. 😅😉 Wo ich heute genau nächtige, weiß ich noch nicht! Freu mich heute auf einen lazy day! Bis später!
So, hier bin ich wieder! Die Zugfahrt ist sehr angenehm. Meistens fährt man aussen und kann die Höhe der Berge erahnen ….was soll ich sagen…..alles richtig gemacht …ich bin richtig, richtig froh, diese Strecke nicht mit dem Fahrrad queren zu müssen.
Die Unterkunft im B&B Hotel in Fulda, habe ich heute bewusst mit einer Klimatisierung ausgesucht! Es war sooooo heiß! Da ich im 5ten Stockwerk untergebracht bin, habe ich wieder mal Glück und werde mit einem gigantischen Blick über die Stadt belohnt! Natürlich möchte ich diese später noch erkunden.

Aber zuerst kommen die Pflichten – meine Wäsche geht langsam aus, daher nutze ich die gewonnene Zeit und gehe in einen Waschsalon! Das stand zwar niemals auf meiner Bucketlist, aber irgendwie wollte ich so einen Waschsalon schon immer mal ausprobieren! Man zapft an einem Automaten einfach Waschmittel, stopft die Klamotten in die Maschine, schaltet ein und holt die Kleidung 40 Minuten später wieder ab! Es gäbe zwar einen Trockner, aber ich glaube die Klamotten werden locker bis morgen trocken! Ich bin echt froh, diese Wäsche wieder gut riechend in meinen Taschen zu wissen. Man musste kein Superhund sein, um meine Taschen schon aus der Ferne zu riechen! 😁

Damit ich nicht nur auf meine Wäsche warte, vertreibe ich einstweilen meine Zeit wieder mal mit Sightseeing und Essen! Zu sehen ist das Wahrzeichen der Stadt ist der Dom St. Salvator auf dem Bild. Leider war eine Messe, daher konnte ich nicht in den Dom gehen!

Die Michaelskirche in Fulda wurde im vorromanischen karolingischen Baustil im Auftrag von Abt Eigil in den Jahren von 820 bis 822 erbaut. Sie gilt als der älteste Nachbau der Grabeskirche in Deutschland und zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten Deutschlands.
Sie diente als Totenkapelle des 744 gegründeten Klosters Fulda, eines der führenden kulturellen Zentren des frühen Mittelalters, und als Grablege ihres Erbauers Eigil.

Das Schloss mit dem Schlossgarten ist ebenso beeindruckend.

Viele Leute sitzen unterhalb des Schlosses auf der Wiese, unter den Bäumen und genießen den Sonntag.


Auch hier gibt es ein paar Fachwerkbauten, die aufwändig restauriert wurden. Diese Häuser sind oftmals schon hunderte Jahre alt. Es ist faszinierend, wie stabil und durchdacht die Menschen damals gebaut haben. Es waren echte Baumeister mit einem hohen qualitativen Anspruch!



So schnell vergeht ein Tag! Ich gehe wieder zurück ins Hotel und werde heute früh schlafen gehen! Noch einmal möchte ich Euch einladen den Sonnenuntergang von meinem Hotelzimmer in Fulda zu betrachten!

17.08.2020 – Fünfte Etappe
Mein ZIel für morgen habe ich noch nicht definiert. Ein waschechter Fuldaraner hat mir einen Geheimtipp zur nächsten Übernachtung gegeben. Er meinte Hann-Münden wäre echt sehenswert. Kassel könnte ich links liegen lassen, da ist in der Kriegszeit einfach zu viel kaputt gegangen! Mal sehen wie weit und wohin mich morgen meine Reise führt!
Und wieder startet ein Tag sehr früh – am Fenster klopft bereits um 5 Uhr morgens der Regen an. In der Ferne erfasse ich die Blitze am Himmel. Ich hebe den Kopf, schaue woher diese unbekannte Geräusch des prasselnden Regens kommen?!?! Danach schaue ich kurz auf meine Handyuhr und beschließe, das es heute noch viel zu früh ist, um aufzustehen, drehe mich um und schlafe wieder ein!
Kurz nach 7 Uhr stehe ich dann trotzdem auf, obwohl der Regen noch nicht nachgelassen hat und muss mir für den Tag Alternativen bereit legen, sollte es nicht besser werden!
Meine Internetrecherche ergab, dass sich der Regen den Tag über örtlich halten wird! Aber was heißt örtlich? Um zu einer Entscheidung zu kommen, gebe ich mir bis 10 Uhr Zeit, um den Regen ab zu warten. Entweder es wird besser und ich kann mit dem Rad los fahren, oder es wird nicht besser und ich suche mir die Zugverbindungen heraus. Die Option in Fulda zu bleiben, besteht nicht, weil ich voran kommen und nicht im Hotel bleiben möchte. Die Zeit drückt ein wenig, da ich spätestens am Sonntag den Zug von Hamburg zurück nach München nehmen möchte!
Einstweilen hole ich mir mein Frückstückspacket. In diesem Business-Hotel, „B&B Hotel“ läuft alles ohne Personal ab! Der Check-In war bereits online, keine Besetzung der Rezeption, Du bekommst einen Nummerncode, um die Türen, die Tiefgarage und den Aufzug zu öffnen! Das Frühstück musste ich vorher schon bestellen. Die Auswahl war klein – entweder ein süsses oder ein deftiges Frühstück! Ich habe das Süsse genommen und bin echt gespannt, was in der Tüte ist. Eine Dame ist morgens an einem Tresen und reicht mir die Tüte und hält mir etwas leidenschaftslos noch einen Cappuccino im Pappbecher hin! Umweltfreundlich ist das alles nicht. Ich gehe wieder auf mein Zimmer und packe eine Banane, einen Erdbeerjoghurt und einen Tost mit Frischkäse und Tomatenstücken aus der Tüte. Eine kleine Stärkung ist es allemal, egal ob ich jetzt mit dem Zug oder aber mit dem Rad weiter fahre.
Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir einen noch bewölkten Himmel – es nieselt immer noch leicht. Ich beschließe meine Sachen zusammen zu packen und mich in Schale, für die Radltour zu werfen. Die Regenkleidung hole ich von ganz unten aus der Radtasche hervor und stopfe alles in den Rucksack, sodass ich schnell darauf zugreifen kann. Und los gehts!!! Das Rad ist wieder bepackt und draussen ist es, im Vergleich zu den letzten paar Tagen angenehm kühl. Das lässt mich durchatmen und die Lust aufs Treten stellt sich schnell ein!

Ich mache mich auf den Weg und fahre durch die Stadt, bis ich am Fluss, der Fluda und dem Radweg angekommen bin. Die Schilder gehen in Richtung Lüdermund, wo ich auch entlang fahren möchte. Was ich nicht gewusst habe, ist das es zwei Wege in Richtung Lüdermund gibt – einen direkt am Fluss und einen über einen hohen Berg. Dreimal dürft ihr raten, welchen ich genommen habe! Und klar hab ich nicht auf die Frauenstimme aus meinem Handy gehört, weil ich doch die Beschilderung hatte!! 😂😂
Also bin ich Bergauf gefahren und wieder Bergab – und das sicher 5 oder 6 mal. Die Berge sind immer höher geworden. Gemerkt hab ich es dann erst, als ich auf die Karte gesehen habe, aber da war ich schon so weit, dass sich ein zurück nicht mehr gelohnt hätte! Dann muss es eben vorwärts gehen!😅😆
Der kleine Ausflug in die Berge, hat mich sicher eine Stunde und einiges an Kraft gekostet! Aber gut, dann hab ich das mit den Bergen doch noch mitgemacht. Und bin noch dankbarer, dass ich die Berge bei Fulda gestern mit dem Zug gequert habe!
Nun bin ich wieder am Fluss, in Lüdermund, angekommen und fahre in Richtung Bad Hersfeld! Leichter Nieselregen begleitet mich eigentlich die ganze Strecke entlang. Wenn man ganz schnell fährt, dann treffen einen nicht mal die Tropfen. 😉
Den Fulda-Radweg geht es heute entlang bis nach Hann. Müden. Die Flussroute verläuft durch das Biosphärenreservat Rhön, Fachwerkdörfer, waldreiche nordhessische Mittelgebirgsregion, verschiedene Naturschutzgebiete, Parkanlagen bis zum Zusammenfluss von Fulda und Werra in Hann. Münden. Danach weiter an der Weser bis Bad Karlshafen.
Hauptsächlich asphaltierte Route, zumeist autofrei, ebenes Gelände mit wenigen Steigungen.

Die kleinen Ortschaften an der Fulda sind wunderschön. Die Gärten sind sehr liebevoll bepflanzt, sodass es ein echter Augschschmaus beim Vorbeifahren ist. Am Liebsten würde ich ein wenig durch diese Gärten wandern und einfach nur die Blühtenpracht in Ruhe begutachten. Leider muss ich auch feststellen, dass in jedem Biergarten/Dorfwirtshaus am Wegesrand am Montag einen Ruhetag einlegt. Suboptimal für mich! Ich hab nach dem Frühstück und den ungewollten Höhenmetern echt Hunger. Aber Bad Hersfeld ist nur noch 25 km entfernt. Da wird es in jedem Fall etwas für mich zu essen geben! Bis dahin gibts einfach ein paar Trinkpausen mehr! 😉.
Es fängt kurz vor Bad Hersfeld stärker zu Regnen an, da ich nur noch 3,6 km dorthin habe, trete ich noch einmal etwas schneller. Mein Mittagessen wartet schon!
Die Stadt hat einen kleinen, aber hübschen Stadtkern! Die Möglichkeiten was zu essen bekommen, sind vielfältig. Die Innenstadt wirkt leer, aber ich vermute das dies am Regen ☔ liegt. Endlich gibt’s einen Veggieburger und eine Saftschorle. Ich freue mich auf die Pause unter dem Sonnenschirm, der kurzerhand zum Regenschirm umfunktioniert wird.
Gerne würde ich nun weiterfahren, allerdings hat es sich eingeregnet. Bei einem Cappuccino warte ich noch einmal geduldig ab. Da es wettertechnisch nicht besser wird, entscheide ich mich die restliche Strecke den Zug nach Hann. Münden zu nehmen!
Der Mann, der mir gestern geraten hat, dort zu nächtigen, hat recht behalten. HANN. MÜNDEN ist eine kleine Fachwerk-Stadt! Irre, wo man hinschaut, Fachwerkhäuser! Zu einem großen Teil sind die Häuser bereits restauriert und renoviert worden. Mir fallen immer wieder Läden, aber auch Wohnungen auf, die offensichtlich leer stehen! Eigentlich echt komisch! Viel muss ich zur Stadt nicht sagen, schaut Euch einfach die Bilder an. Es ist wunderschön.








Die Ortschaft befindet sich am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser. Deshalb wird die Stadt auch „Drei-Flüsse-Stadt“ genannt. Bekannt ist die Stadt außerdem durch die Grabstätte des deutschen Handwerkschirurgen und Starstechers Johann Andreas Eisenbarth („Doktor Eisenbarth“), der verstarb, als er in Münden Station machte. Von der Lage der Stadt im Weserdurchbruchstal soll auch Alexander von Humboldt angetan gewesen sein. Über das oft verwendete Humboldt-Zitat, Münden sei „eine der sieben schönstgelegenen Städte der Welt“, gibt es allerdings keine schriftlichen Aufzeichnungen.







In einer einladenden Bar, mit Salsamusik, gleich neben dem plätscherden Fluss, geniese ich mein Abendessen, die Aussicht und den Flair der Stadt!

Die Tillyschance tront oben am Berg. Sie ist ein 25 Meter hoher Aussichtsturm auf der Anhöhe des bewaldeten Rabanenkopfes im Reinhardswald. Leider habe ich es heute nicht mehr vor Einbruch der Dunkelheit nach Oben geschafft, aber der Blick auf die Stadt, wäre den Spatziergang sicher wert gewesen. Im Turm soll sogar ein Restaurant sein!

18.08.2020 – Sechste Etappe
Morgen geht es weiter an der der „Wera“ entlang, bis nach Göttingen. Das Endziel wird Einbeck sein. Die Stadt liegt am Fluss „Leine“.
Gestern hat sich ein Problem besonderer Art aufgetan. Bis 1 Uhr nachts habe ich versucht einen Zug für Sonntag, für mich und mein Fahrrad, von Hamburg nach München zu buchen. Ich habe sogar versucht am Samstag oder Montag eine Fahrt nach München mit meinem Fahrrad zu ergattern – nichts!! Entweder ich fahre mit den Regionalzügen, das heißt 4x umsteigen und 14 Stunden Fahrt oder ich lasse das Fahrrad einfach da.
Ich werde mich heute im Bahnhof Göttingen mal aufschlauen, ob da wirklich nichts machbar ist. Kleine Bedenken sind meinerseits da, wie und wann ich wieder nach Hause komme.
Aber jetzt zum heutigen Tag – ich habe die 5 restlichen Stunden sehr tief und fest geschlafen und freue mich wie jeden Tag auf ein Frühstück um 7 Uhr! Dort bin ich auch mit Abstand die Erste am Buffet. 😂Irgendwie habe ich sogar schon fertig gegessen und noch immer waren keine anderen Gäste im Frühstücksraum! Sogar der Koch saß fix und alle in einem Stuhl! Es scheint nicht all zu viele Morgenmenschen zu geben!😃😄
Die ersten Leute habe ich im Frühstücksraum gehört, als ich mein Rad gegen 8 Uhr fertig bepackt und meinen Schlüssel abgegeben habe. Ich steige auf das Fahrrad und freue mich über die angenehm, frische Morgenluft. Die Sonne spitzt stellenweise aus den Wolken hervor und lässt die Luftfeuchtigkeit ins unermessliche steigen.
Ich quere den Fluss und fahre links neben der Wera in Richtung Göttingen und hoffe dort mein Mittagessen einnehmen zu können.

Als ich über die Brücke fahre, blicke ich noch einmal auf Hann. Münden zurück. Kein Wunder, dass diese Stadt unter den schönsten Orten weltweit aufgeführt ist.

Ich habe gestern noch einmal nachgelesen – an den drei Flüssen Fulda, Werra und Weser finden sich über 700 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten wieder! IRRE, oder?

Der Nebel verfängt sich noch in den Bergen. Das ergibt eine mystische Stimmung, die ich aber auf dem Foto gar nicht so einfangen kann.

Die Sonne kämpft sich immer mehr, entlang der hügeligen Landschaft, durchdie Wolkendecke. Eine äußerst beeindruckende Landschaft, mit vielen Facetten, verbirgt sich hinter jeder Kurve.
Irgendwo dort habe ich zum wiederholten mal mein Handy Display geschrottet. Es ist während der Fahrt auf das Display gefallen, ich bin mit den Reifen drüber gefahren und hab es auch noch mit dem Bremsvorgang über den Boden geschleift. Genauso sieht es jetzt auch aus. Die Schutzfolie hat einiges abgefangen. Die war komplett durchgerubbelt. Ich bin aber froh, das es nicht auf die Kamera gefallen ist. 🙏 Ohne Handy hätte ich die Tour abbrechen können. Langsam würde sich ein Reperaturvertrag für mich rentieren. 😜

Blick auf die Wera bei Witzenhausen.

Obstbaumwiesen säumen die Landschaft und der aller letzte nennenswerte Anstieg auf über den Berg ist bewältigt. Ab jetzt sollte es eigentlich nur noch abwärts gehen. Damit verlasse ich glücklich, aber noch ein wenig aus der Puste, das Weratal und mache mich auf ins Leine-Tal!

Kurz vor Göttingen komme ich noch an den Göttinger Kiessee. Es ist ein Naherholungsgebiet für die Stadt. Am Kiosk hole ich mir eine kalte Cola, betrachte das Treiben am See, trinke aus und fahre auch gleich wieder weiter. Im Hintergrund sieht man schon die Gewitterwolken und pünktlich zur Mittagszeit grollt ein Donnerschall durch den Himmel! Da ich das Spiel von den letzten Tagen schon gut kenne, lege ich einen Zahn zu und versuche so schnell wie möglich zum Bahnhof zu kommen, um die Ticketreservierung bei der DB zu fixen – und dem Regen zu entgehen. 😅

Am Bahnhof im Servicecenter angekommen, ziehe ich eine Warte-Nummer und komme umgehend dran. Am Schalter sitzt eine wirklich hilfsbereite, freundliche Dame. Als ich mein Anliegen platziert habe, hat die Dame mir gesagt, dass die Radreservierungen seit einem halben Jahr ausgebucht sind, sie aber gerne noch mal nach sieht. Sie hat Samstag bis Montag alle Möglichkeiten durch geklickt – es gab keinen freien Platz für das Fahrrad. Sie meinte, seit Corona fahren noch viel mehr Menschen mit de Fahrrad und die DB darf nur eine begrenzte Anzahl an Fahrräder im ICE transportieren. Ich habe also die Wahl, zwischen den 14 Stunden in unterschiedlichen Regio-Bahnen nach MUC zu kommen, oder ich kann mir das Fahrrad via Hermesversand von Hamburg nach München zuschicken lassen, Sie braucht nur eine Versandadresse, die ich aber (noch) nicht habe. Sie gibt mir die Verbindungen der Regiostrecke mit. Da ich diese aber ohnehin nicht reservieren kann, kaufe ich kein Ticket und überlege mir die Möglichkeit mit dem Versand noch einmal. Vielleicht ist es die Alternative, nach der ich gesucht habe!
Kurz nachdem ich vom Bahnhof in die Stadt, auf der Suche nach einem Essen, fahre, geht mal wieder ein Schauer nieder!

Routiniert stelle ich mich in einer überdachten Einfahrt unter und warte, bis es nur noch nieselt.

Ich habe erneut Glück – nicht weit vom Unterstellplatz finde ich das Kartoffelhaus. Eine Vielfalt an Kartoffelgerichten, aber auch veganes oder glutenfreies Essen gibt es dort. Überhaupt haben die Besitzer ein tolles Konzept. Kinder können sogar kostenlos essen. Die Bedienungen sind außerordentlich hilfsbereit und nett.
Da ich gerne neue Sachen ausprobiere, entscheide ich mich für die vegane Lasagne, die auch noch glutenfrei ist. Eine sehr gute Entscheidung😍. Es war mega lecker. Und ich konnte wieder Kraft für die Weiterfahrt tanken.
Kurz bevor ich los wollte, lerne ich noch ein sehr aufgeschlossenes Pärchen vom Nachbartisch kennen. Wir schnacken kurz über das glutenfreie Essen und über die Radtour und die Wegstrecke nach Hamburg. Ein schöner Austausch zum Abschluss, bevor ich mich auf den Weg in das Leine-Tal mache.

Die Leine ist ein kleines Flüsschen, entspringt in Thüringen und mündet nach 281 km bei Schwarmstedt in die Aller. Dabei durchfließt sie verschiedene Städte wie z. B. Göttingen, Northeim und die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover.

Eigentlich wollte ich heute in Northeim meine Nacht verbringen. Das Wetter ist heute von den Temperaturen wirklich noch sehr angenehm zum Radfahren – das möchte ich nutzen. Weiter komme ich gut voran und die Wege und die Landschaft sind abwechslungsreich. Daher entschließe ich mich zum Weiterfahren.
Kurz nach Northeim komme ich an einem großen Baggersee vorbei, den ich für eine kurze Abkühlung nutze.
Die nächste größere Stadt ist Einbeck. Sie ist ca. 15 km nach Northeim in Richtung Hannover. Dort entscheide ich mich für eine Frühstückspension, in der ich heute nächtigen möchte. Ich checke kurz ein, dusche mich und mache mich wieder zum in die Innenstadt auf. Der Stadtplatz ist autofrei, viele Kneipen und Kaffees säumen den gut gefüllten Platz. Auf dem ersten Bild seht ihr das Rathhaus!

Auch hier sind die Fachwerkhäuser zuhause. Ca. 150 spätmittelalterliche Fachwerkhäuse prägen das Zentrum.

Der Stadtplatz mit der Kirche im Hintergrund.

Nach der heutigen Fahrtstrecke von 100 km habe ich noch etwas Hunger. Ein Antipastiteller lacht mich an. Aber vor allem habe ich wieder richtig Durst und bin Ausserdem Hundemüde. 🥴🥱

Das Höhenprofil des heutigen Tages wollte ich Euch noch zeigen, das bergab macht Mut – allerdings durfte ich den nicht zu unterschätzenden, nordischen Gegenwind auf freier Fläche kennen lernen. 🚴♀️🚴♂️🚴

19.08.2020 – Siebte Etappe
Morgen geht es von Einbeck über Hannover in Richtung Neustadt Rübenberg
Langsam wird es Zeit, dass ich nach Hamburg komme! Sieben Tage alleine unterwegs und schon fängt an, sich mit der treuen Begleiterin aus dem Handy zu unterhalten, bzw. zu widersprechen! 😅 Das rechts-links-Problem üben wir immer noch, aber ich glaube, da haben sich schon ganz Andere, u.a. mein Fahrlehrer die Zähne ausgebissen. 😂 Wer meine Tagesetappen in Komoot ansieht, wird feststellen, dass ich oftmals ganz schöne Schleifen oder Kreise gezogen hab. Allerdings bin ich für meine Verhältnisse, was die Orientierung angeht, echt mega glücklich kurz vor Hamburg und nicht vor Berlin zu sein!!! 🤗
Weiter habe ich eine praktikable Lösung für meine Heimfahrt und die meines Fahrrads mit der Bahn gefunden. Ein Fahrrad-Hotel in Hamburg hat sich bereit erklärt, sich ich Versandadresse bei Hermes, für mein Fahrrad eintragen zu lassen. Ich konnte also für Samstag die Abholung meines Fahrrads von Hermes organisieren. Der Hacken daran ist, dass ich am Samstag von 8-16 Uhr am Hotel für die Verladung bleiben muss. Weiter kontrolliert Hermes die Bahntickets, damit kein gewerbsmäßiger Versand betrieben wird. Aber gut, ich hoffe, dass sie einfach schon morgens um 8 Uhr kommen und mein Rad mitnehmen, sodass zum Sightseeing Zeit finde. Immer schön positiv denken!! 😍
Deswegen spute ich mich die nächsten Tage und versuche noch einmal Kilometer zu machen, um einen Tag ein zu sparen. So komme ich hoffentlich statt am Samstag, schon am Freitag in Hamburg an.

Heute ist ideales Fahrradwetter. Es hat die Nacht über auf 13 Grad abgefrischt und trotz Sonne, ist die Luft nicht so schwül warm, als ich los fahre. Der Himmel ist blau, sowie ich das aus Bayern kenne! Die Landschaft noch hügelig und sehr abwechslungsreich.
Die Zeit vergeht wie im Flug, obwohl ich immer wieder stehen bleibe, um diese beidruckende Landschaft zu bestaunen! Es macht heute richtig Spaß. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die Strecke schaffen kann, was mich extrem antreibt.

Ich fahre immer noch entlang der „Leine“ und bin in Förste bei Alfeld angekommen. Die Kirchturmform ist bezeichnend für die Gegend. Was mir dort so gefällt, ist die offene Gestaltung der Dörfer. Sie haben meist keinen Zaun um die Grundstücke, teilen aber die Grundstücke durch kreative Bepflanzungen ab. Das wirkt, wie ich finde, sehr offen und einladend!

Über Alfeld in Niedersachsen hat sich offensichtlich eine Wolke verirrt! 😀

Bei Ziegelmarsch quere ich noch einmal eine Brücke.

Kurz vor Pattensen erhebt sich das Schloss Marienburg über dem Tal. Ein sehr eindrucksvoller Ausbilck.

Das erste Mal sehe ich Hannover auf den Schild. Ich kann es kaum glauben, dass es „nur“ noch 30 km sein sollen. Gefühlt ist für mich das Erreichen von Hannover zugleich das Gefühl vorhanden, dass ich es schaffen kann. Und jetzt sollen es nur noch 30 km sein? IRRE! Ich hab noch mal meine Komoot-App befragt, ob es wirklich stimmt und trete mal wieder mehr in die Pedale! Dabei stelle ich mir natürlich wie ihr alle anderen auch die Frage, was motiviert mich zu so einer Tour? Wieso mache ich das überhaupt? Ist es für mich? Tue ich es für die Tiere? Vermutlich ist es eben eine Mischung von allem. Ich probiere mich und meine Grenzen des Leistungsfähigen gerne aus. Und scheinbar tut mir die Bewegung auch gut! 😁 Bisher habe ich noch keinen Muskelkater und die Regenerationsfähigkeit meines Körpers überrascht mich immer wieder.
Bezeichnend war in der Nähe von Pattensen der Übergang, der weißen Fachwerkhäuser, hinzu den roten Backsteinhäuser! Hier ging auch das platte Land los. Am Wegesrand, war sogar eine Gruppe von 5-7 Zünftler unterwegs. Sie waren in ihrer traditionellen schwarzen Kleidung und zu Fuß unterwegs, allerdings sehr weit weg, sonst hätte ich mir gerne Zeit genommen mit der Gruppe zu sprechen. Ich habe bei in Bayern schon lange keine mehr gesehen und dachte eigentlich, das auch diese Art der Lehre ausgestorben ist. Umso mehr hat mich die Sichtung der Gruppe gefreut.

Hier sieht man keinen Hügel mehr, vielmehr kann man wirklich weit blicken! So kenne ich das auch von München und Umgebung


Fast jeder zweite Hof hat Pferde. Oftmals sind es Hannoveraner – Es sind Warmblutpferde die hier für den Pferdesport gezüchtet werden.


Kurz vor Hannover verläuft ein gut ausgebautes Radnetzwerk über Laatzen nach Hannover.

Immer wieder kreuze ich die „Leine“.

Dann geht es ganz schnell – über die Südstadt-Bult fahre ich am Rudolf-von-Bennigsen-Ufer in die Stadt. Bei warmen Wetter liegen viele am See. Es sieht für mich nach einem perfekten Naherholungsgebiet für die Leute in der Stadt aus.

Landesmuseum Hannover für Kunst und Biologie.


Der Maschpark ist gut eingewachsen. Diese Anlage wurde um das 19te Jahrhundert angelegt.

Das Neue-Rathaus war leider eingerüstet.

Das Alte Rathaus ist nicht minder beeindruckend! Es sieht nur von vorne recht schmal aus, aber das Schiff nach Hinten hat eine gute Länge.


Und endlich habe ich einen gemütlichen Platz für mein Mittagessen am Nachmittag gefunden. Es ist ein Innenhof am Marstall! Und was hab ich gegessen?? – RICHTIG – Eine Portion Nudeln 😀Allerdings waren die so schnell weg, dass ich nicht mal ein Foto machen konnte. 😂


Für die Nachspeise und den Kaffee hatte ich dann zumindest dran gedacht, aber auch das Stück Blaubeere-Schmand-Kuchen musste ich gegen die Wespen verteidigen und so war auch dieses Stück sehr schnell weg! 🥰

OK, jetzt habe ich wieder genug Kräfte um weiter zu treten. Über die Seelze fahre ich weiter in Richtung Norden.

Hier stand ein riesen Schiff auf der Brücke!

Angekommen in Neustadt am Rübenberge checke ich im Neustädter Hof ein, Dusche und mache mich zum nächsten Essen auf! 😀Auch hier sieht man wieder den typischen Baustil mit dem Backsteinen.


Kirche bei Nacht in Neustadt am Rübenberge.


….Und so sieht die Kirche bei Tag aus….

Hier ist die Kombi zwischen Backsteinen und Fachwerk gegeben. ich bin fasziniert und überrascht, wie schnell ich heute die 120 km bewältigt hat. Sicher hatte ich vom Wetter her optimale Bedingungen! Es war kein Berg mehr in Sicht – es lief echt prima!

20.08.2020 – Achte Etappe
Von Neustadt am Rübenberge nach Rotenburg Wümme
Insgesamt sind es ab Neustaddt am Rübenberge nur noch 150 km bis nach Hamburg. Daher entscheide ich mich heute für die goldene Mitte als Ziel, für Rotenburg Wümme als Zielpunkt! Später stellt sich allerdings noch heraus, das die Strecke trotzdem über 93 km gefahren bin – wo habe ich mich nur da wieder verfahren? Ich weiß es bis jetzt nicht! 😄😃<br>Los geht es heute bei bewölkte und bedeckten Himmel mit etwas Wind! Schwarmstedt ist das erste Ziel.

Für heute habe ich fast kontinuierlich ein Blätterdach über den Kopf. Viele alte Alleen säumen die Radwege, aber auch die Straßen. Irgendwie habe ich mir die Heide ganz anders, mit mehr freier Fläche, vorgestellt. Aber es mich freut jeder Baum, der Schatten spendet.

Diese Bauweise hier im Norden wirkt für mich sehr warm und liebevoll. Die runden Fenster, die grünen Tore, dazu die Backsteine, die Türmchen und Säulen die in die Hofstelle eingebaut sind strahlt Gemütlichkeit ab. Ich würde gerne mal die Bewohner kennen lernen!

Die Bothmer Mühle, war die erste Mühle, die ich auf den Weg gesehen habe.


Ich für meinen Teil, bin jetzt langsam mit dem Radfahren durch. Ist es die Voraussicht, morgen nach 75 km endlich nicht mehr auf das Rad steigen zu müssen, oder die lange Zeit, in der ich alleine unterwegs bin!? Es ist heute sehr zäh gelaufen. Vermutlich hätte ich heute aufgehört wenn ich nicht so viel Zuspruch über alle Kanäle bekommen hätte, dass ich es durchziehe! Dafür bin ich Euch sehr, sehr Dankbar! Der Gedanke an den morgigen Zieleinlauf motiviert mich natürlich auch sehr, die Fahrt noch durch zu ziehen.


Tja, heute gibts mal zur Abwechslung Nudeln mit Gemüse! Ich hab so Bock, auf die Kohlenhydrate!!! 😂

Auch hier in Rotenburg Wümme ist das Stadtbild sehr typisch für die Gegend.



21.08.2020 – Neunte und letzte Etappe
ENDSPURT – Von Rotenburg Wümme nach Hamburg
In der Nacht hat es geregnet und am Morgen haben ich im Dämmerschlaf diesen farbenfrohen Sonnenaufgang fotografieren dürfen. Ich war froh, dass ich den Sonnenaufgang fotografiert habe, denn dann war den ganzen Tag keine Sonne mehr zu sehen, sondern ein stetiger Regen hat eingesetzt.

Dafür konnte ich mir mit dem Frühstück und dem Zusammenpacken gut Zeit lassen.

Ich habe mir bis 11 Uhr Zeit gegeben und war startklar, wenn der Regen doch aufhören würde. 😃

Da es einfach nicht mehr besser wurde, habe ich beschlossen mein Fahrrad zu satteln und mit dem Zug in Richtung Buchholz Nordheide zu fahren. Den Endspurt meiner Fahrradtour habe ich mir ehrlich gesagt anders vorgestellt. Ich wäre gerne von der grünen Heide langsam in eine immer belebtere Welt gefahren.

Noch in Buchholz, die an der Heide liegt, sind viele Leute mit ihren Fahrrädern in den Zug klatschnass eingestiegen. Die Luftfeuchte erhöhte sich auf einen Schlag um das Doppelte im Abteil.
In Harburg steige ich trotz des starken Regens aus dem Zug aus. Schließlich möchte ich das Gefühl des „Einfahrens“ nach Hamburg spüren. Ein Schild zeigt mir noch 13 km an und von oben kommt es nass. 😂 Das ist mir aber jetzt egal! 13 km, geht das schon mal und dann gibts ohnehin eine warme Dusche.
Wie in eine andere Welt geworfen komme ich in der Großstadt an. Die Straßen gehen in manchen Teilen 8spurig in die Stadt. Die Lastwägen donnern an einem vorbei, der Verkehr ist laut und es riecht nach Abgasen! WELCOME BACK! 😄 Das ging jetzt dann doch sehr schnell in Richtung Stadt!

Endlich komme ich an die historische „Alte Elbbrücke“. Es war ein wundervoll, berührender Augenblick, an diese Brücke zu kommen. Schnell mache ich noch ein paar Fotos und schiebe durch das Tor!

Als ich die Elbe in voller Breite und Größe sehe, werde ich noch einmal sehr emotional. Ich merke, wie so vieles in mir abfällt. Ich habe tatsächlich die Strecke von München nach Hamburg mit dem Fahrrad überwunden. Die Gedanken gingen zurück zu den heißen Tagen, wo ich mich über die Hügel gequält habe, ich Strecken doppelt gefahren und mich verfahren habe. Aber auch die schönen Momente kommen mir in diesem Moment in den Sinn und nun stehe ich in Hamburg auf der Elbbrücke! Mir drück es die Tränen aus meinen Augen, gleichzeitig bin ich wahnsinnig stolz, diese Stecke überwunden zu haben! WAHNSINN! ❤💕🤗

Trotz des Regens fühle ich mich wahnsinnig belebt, freue mir ein Loch in den Bauch, bin gerührt und wahnsinnig Glücklich! Die Elbe wirkt majestätisch, wie sie sich mit all Ihrer Kraft durch Hamburg bis zum Meer durchschlängelt.






Nachdem ich im Hotel angekommen war, etwas getrunken und mich geduscht habe, ist es bereits kurz vor 17 Uhr. Ich ziehe noch einmal los, weil ich mit einem Reparatur-Services für Handydisplays einen Termin vereinbart habe. Sie haben mich gerade eben angerufen, dass mein neues Handyglas da ist und sie es heute noch einbauen würden, wenn ich kommen würde. Dafür muss ich in einen ganz anderen Stadtteil. Ich gebe mein Handy ab und sitze mich in ein Lokal in der Nähe des Lades und speise fürstlich!
Neben mir liegt ein Flussausläufer, wo reges Treiben herrscht. Die Wolken sind vorbeigezogen, der Himmel klart auf und die Luftfeuchtigkeit steigt ins unermessliche. Spaziergänger, Kajakfahrer, SUP-Paddler und Menschen die einfach nur dem schwül-warmen Wetter strotzen wollen, sind unterwegs – ich beobachte das Geschehen.
Komisch ist es auch, wenn man kein Handy hat. Man sieht erst, wenn es weg ist, in welcher Abhängigkeit man sich befindet. Man kann nicht mal so einfach nach sehen, wieviel Uhr es ist, wo der Weg für den nächten Trip entlang geht und wo ein Friseur ist. Ja Ihr habt richtig gehört – ich würde mir jetzt gerne die Haare schneiden lassen. 😄😂
Nach dem ich gegessen habe, mache ich mich auf und schlendere durch die Straßen, den ich muss noch mind. eine Stunde auf das Handy warten. In einer Nebenstraße sehe ich einen Friseursalon. Kurzerhand beschließe ich wirklich mir die Zeit mit Wellness zu versüßen! Ein neuer Schnitt muss her und somit besiegle ich ein einschneidendes Ereignis mit einem neuen Haarschnitt! 😂😂😂

Die Haare sind kürzer und fühlen sich fluffig an – jetzt hole ich nur noch mein Handy und dann gehts endlich an die Landungsbrücken!

Ist dieser Ausblick nicht unglaublich schön! Der Hafen offenbart ein Gefühl von Freiheit der großen, weiten Welt in mir! Ja – und ich bin mit dem Rad hier! 😁





Eine Freundin erzählt mir noch von einer besonderen Nachtfahrt auf der Elbe! Sie hat mir zwei, drei Fotos geschickt – darauf hin wusste ich auch schon, was ich Abends zu tun habe. Ich habe mir gleich ein Ticket an den Landungsbrücken gekauft. Um 21:15 Uhr soll es los gehen! In der Zwischenzeit bewundere ich weiter den Sonnenuntergang und das Lichterspiel am Himmel.

Eine hervoragende Idee, diese Lichterfahrt in der Nacht! Wunderschön, faszinierend und zugleich so romantisch! Der Kapitän des Schiffes ist ein typischer Hamburger – er spricht ohne Punkt und Komma, mit lustigen Anekdoten und Erfahrungen aus seinem Leben und erzählt uns viel über die Gebäude, Schiffe und Historie des Hafens. Ein echt liebenswerter Kerl! Ich freue mich so, dass ich diese Fahrt noch gebucht habe.




Ein schöner Tag, eine schöne Tour, mit wahnsinnigen Erlebnissen gehen zu Ende! Ich habe viele Eindrücke aus meiner Reise gewonnen. Ich werde lange von dieser Reise und den Eindrücken zerren und freue mich bereits jetzt schon, die gesammelten Spenden offiziell an die Tieroase Stefanshof e.V. übergeben zu können. Sie leisten unglaubliche Arbeit an und mit den Tieren. Ich hoffe Sie können ein Teil ihrer Kosten damit decken.❤
DANKE an Euch alle für Eure Spenden, die Hilfe, das mitfiebern, das Daumen drücken. Ich bin überwältigt von Eurer aufrichtigen Anteilnahme der letzten 10 Tage!!
29.08.2020
Heute habe ich die Spendensumme, die direkt bei der Tieroase Stefanshof e.V. auf Ihrem Konto eingegangen sind, erhalten!
Zusammengerechnet mit den Spenden bei Facebook sage ich…..
…..DANKE für 1.350 Euro für 1.000 Tiere.
Noch einmal möchte ich allen ein herzliches Dankeschön sagen!!
Danke an alle Spender und Spenderinnen, ich freue mich unheimlich, dass so viel Geld zusammen gekommen ist.
Weiter möchte ich mich bei allen bedanken, die meine Beiträge geteilt haben und es somit unter anderem auch möglich gemacht haben, so viel Geld zu sammeln!
Die Tour hat mir echt riesen Spaß gemacht, obwohl ich öfter an meine Grenzen gekommen bin.
Daher möchte ich mich zu guter letzt bei allen bedanken, die mich auf dem Weg mit dem Rad von München nach Hamburg, mental mit lieben Worten unterstützt und mir gute Wünsche geschickt haben!!! Ihr alle seid der Wahnsinn! DANKE!!!
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