Eigentlich sind Bernhard und ich in Island, mit unserem Ferienholzhaus mit 30 qm auf die Idee gekommen, dass man eigentlich auf kleinsten Raum, alles hat, was man zum Leben braucht. Im Vordergrund steht beim Leben auf engstem Raum die Ideologie des „Downsizing“. Der Gedanke uns bewusst von jeglichem Konsum zu distanzieren, der nicht zwingend notwendig ist, stelle ich mir unglaublich befreiend, aber auch sehr schwierig in unserer Gesellschaft vor. Aus KLEIN – GROSS machen und mit dem Wohnraum effizient umzugehen und nicht à la „höher, schneller, weiter“ zu operieren. Schlussendlich bedeutet weniger Eigentum auf kleinem Raum weniger Sorgen, so die grundsätzliche Überlegung. Durch diese minimalistische Lebensweise gewinnt man wertvolle Zeit und spart Geld. Die Hausgröße ist relativ Individuell – es geht bei 15 qm los und sind meistens echte Tiny Häuser mit Plattformanhänger bis hin zu den Luxusvarianten der Modulhäuser mit ca. 50 qm.

Die umweltbewusste Ideologie findet sich in der Bauweise der winzigen Häuschen wider: Keine Versiegelung von Flächen. Das Hauptbaumaterial ist – im Idealfall nachhaltig angebautes – Holz. Dies kann Fichte, Buche, Kiefer oder Eiche sein. Die Isolierung hängt je nach Verwendung des Tiny Houses ab und kann aus Glaswolle, Hanfwolle, Steinwolle oder einer Holzfaserdämmung bestehen. Für die Gemütlichkeit im Winter ist auch oftmals noch ein zusätzlicher Kamin eingebaut. Auch was die Strom- und Wasserversorgung anbelangt gibt es diverse Optionen, meist findet diese in Kombination mit auf dem Dach angebrachten Solarzellen statt.

Klar haben diese Häuser auch Nachteile, den das Genehmigungsverfahren ist aufwändig. Zudem ist auch nur bedingt familientauglich und hat auch nur sehr begrenzten Platz für Gäste.

Inzwischen gibt es in ganz Deutschland verteilt Tiny-Haus-Dörfer. Teilweise kann man dort Probewohnen, um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob diese Wohnform zu einem passt.
https://www.tinyhousevillage.de/
https://wohnglueck.de/artikel/tiny-houses-bayern-muenchen-27070

Sicher werde ich mich in den nächsten Jahren weiter über diese Lebensform informieren. Vielleicht werden wir immer wieder mal in einem Kurzurlaub in einem Tiny-Dorf, in einem Baumhaus oder auf einem Hausboot ausprobieren! Es wäre ein toller Gedanke unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Wir lassen uns überraschen – aber es bleibt definitiv ein Thema, das uns dauerhaft begleiten wird.